top of page

Von Basics bis Luxus- was meinen Nähalltag wirklich trägt

Aktualisiert: 27. Mai


Was wäre mein Nähalltag ohne diese kleinen und großen Helfer? In diesem Beitrag zeige ich dir meine treuesten Begleiter.
Was wäre mein Nähalltag ohne diese kleinen und großen Helfer? In diesem Beitrag zeige ich dir meine treuesten Begleiter.

Von Basics bis Luxus- was meinen Nähalltag wirklich trägt


So hat alles angefangen – völlig unbedarft und ohne Plan.

Heute, viele Jahre und Maschinen später, nähe ich nicht nur mit Leidenschaft, sondern auch mit einem gewissen professionellen Anspruch.

Denn wer regelmäßig näht, vielleicht sogar gewerblich, weiß: Auf die Ausstattung kommt es an – und auf das Verständnis dafür, wie man mit seinen Maschinen arbeitet.


In diesem Beitrag erzähle ich dir, wie sich mein Maschinenpark entwickelt hat – von der ersten günstigen Nähmaschine bis hin zur spezialisierten Stick- oder Covermaschine. Ich teile meine Erfahrungen, zeige dir, was sich bewährt hat – und worauf ich nicht mehr verzichten möchte.

Ein paar kleine, hilfreiche Werkzeuge kommen auch vor, aber der Fokus liegt auf den Maschinen, die meinen Nähalltag wirklich tragen – von Basics bis Luxus.



Am Anfang: Nähen ohne Plan, aber mit Begeisterung!


Wenn man mit dem Nähen anfängt, denkt man meistens gar nicht so weit. Ich wollte damals nur ein paar kaputte Shirtärmel reparieren – dass daraus mal ein ganzes Atelier voller Maschinen, Stoffe und Zubehör werden würde, hätte ich im Leben nicht gedacht.


Am Anfang reicht eine einfache Nähmaschine. Und dann merkt man: Okay, irgendwie muss ich die Stoffe feststecken. Also braucht man Stecknadeln. Oder besser noch diese kleinen Wonder Clips, die einem nicht ständig unter die Maschine rutschen.

Dann braucht man eine gute Stoffschere. Und zwar wirklich eine gute – denn viele Nähprojekte stehen und fallen mit einer sauberen Schnittkante.

Und dann merkt man: Ich muss irgendwas markieren. Passzeichen, Bruchlinien, Knipse. Also her mit Schneiderkreide, Markierstiften oder diesen tollen Trickmarkern, die sich von selbst wieder rauswaschen.

Das nächste Thema: Schnittmuster. Wer keine Ahnung hat (so wie ich damals), braucht was zum Abpausen oder Ausschneiden. Ich habe viel für Kinder genäht – die wachsen ja ständig. Also hätte ich die Papierschnittmuster jedes Mal neu kaufen müssen, wenn ich sie einfach zerschneide. Also: Pauspapier, Schnittmusterpapier oder was auch immer gerade funktioniert.


Und dann natürlich: Stoffe. Stoffe kaufen und Stoffe vernähen – das sind fast zwei verschiedene Hobbys. Erstmal nimmt man, was günstig ist, weil man noch nicht weiß, was guter Stoff überhaupt bedeutet. Genau wie bei den Maschinen. Erfahrung kommt eben erst mit der Zeit.

Und irgendwann merkt man: Nähen kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld.

Aber mit jedem Schritt wächst auch die Freude – und das Verständnis dafür, was wirklich hilft.



„Ich habe mit einer günstigen Maschine angefangen und wusste nicht, was ich da tue – heute weiß ich: Nicht das teuerste Gerät macht den Unterschied, sondern wie gut man es versteht.“


Von der Nähmaschine zur Overlock: ein Erfahrungsweg


Meine erste Nähmaschine war eine Singer. Ich hatte keine großen Erwartungen –ich dachte, sie würde einfach so funktionieren.

Aber schon nach kurzer Zeit wurde klar: Diese Maschine war sehr schnell am Limit.

Dehnbare Stoffe waren ein echtes Problem. Ich hatte Wellen im Stoff, sie hat ständig den Stoff gefressen, also durch die Stichplatte nach unten gezogen. Das kann natürlich auch an Anwenderfehlern liegen – heute würde ich sicher vieles anders machen. Aber trotzdem: Die Möglichkeiten dieser Maschine waren stark eingeschränkt.

Man konnte den Nähfußdruck nicht einstellen, die Auswahl an Nutzstichen war minimal. Und da ich hauptsächlich für meine Kinder nähen wollte, war klar: Ohne gut funktionierende dehnbare Nähte wird das nichts.


Dann kam eine Brother Nähmaschine dazu – frag mich bitte nicht, welches Modell genau. Sie ist bis heute in meinem Besitz und ich nehme sie gern für Nähkurse her. Sie näht im Großen und Ganzen zuverlässig. Und mit meinem Wissen von heute weiß ich auch, wie ich mögliche Probleme mit der Maschine beheben kann.

Ich finde, zu jeder Maschine gehört auch ein guter Anwender – und genau das bringt die Erfahrung mit sich.


Ich habe mir vieles selbst beigebracht – mit YouTube-Videos, viel Geduld und Ausprobieren. Und irgendwann stößt man auf diesen Satz, den fast jede:r Hobbynäher:in mal hört:

„Wenn du Kleidung nähst – vor allem mit Jersey oder anderen dehnbaren Materialien – kommst du an einer Overlock nicht vorbei.“


Also habe ich mir meine erste Overlockmaschine gekauft: eine Gritzner 788. Das Modell ist recht bekannt bei Einsteiger:innen und hat mir auch gute Dienste geleistet.

Mit der Zeit hat sie allerdings nicht mehr gut genäht – vor allem bei schwierigem Material wie dickem Sweat sahen die Nähte einfach nicht mehr sauber aus. Nicht, weil die Maschine überfordert war, sondern weil ich sie falsch behandelt habe.

Ich hatte schlichtweg keine Ahnung, worauf es ankommt – wie man sie richtig einstellt, worauf man achten muss.



Meine Erfahrungen mit der Babylock Enlighten


Nach der Gritzner habe ich mir die Babylock Enlighten zugelegt – eine kompakte Overlockmaschine, die es wirklich in sich hat. Sie ist zwar ein bisschen lauter als andere Modelle, aber dafür rattert sie durch so ziemlich jedes Material, das man ihr unterlegt. Die Nähleistung ist kraftvoll und zuverlässig – egal ob feiner Jersey oder fester Sweat.


Ein kleiner Nachteil ist der begrenzte Durchlass rechts der Nadel. Gerade wenn man größere oder dickere Projekte näht, kann das schon mal eng werden. Trotzdem: Ich habe die Enlighten bis heute im Einsatz – und das aus gutem Grund.


Das Besondere an dieser Maschine ist der sogenannte Wave-Stich (auch WaveNaht genannt). Dabei handelt es sich um einen optisch auffälligen Nutzstich, der wellenförmig verläuft und dekorativ eingesetzt werden kann. Das ist eine Besonderheit, die nicht viele Overlocks bieten – und genau deshalb habe ich die Maschine auch behalten.


Zudem dient mir die Enlighten als Ersatzmaschine, falls meine Bernina L 860 mal in die Wartung muss. Sie ist also fester Bestandteil meines Maschinenparks.


Was manchmal etwas knifflig ist: Die Maschine wurde ab Werk auf dickere Stoffe wie Sweat abgestimmt. Dadurch ist die Fadenzufuhr an der linken Nadel häufig etwas zu großzügig – man sieht dann den linken Nadelfaden, wenn man die Naht aufzieht.

Das liegt daran, dass die Enlighten mit dem automatischen Fadenzufuhrsystem (ATD) arbeitet – man kann die Fadenspannung nicht manuell einstellen.

Trotzdem gibt es Möglichkeiten, sie gezielt zu beeinflussen – und genau das lernt man in den Online-Kursen von Courleys. Diese Kurse sind wirklich Gold wert, wenn man verstehen will, wie die Technik funktioniert und was man tun kann, um auch bei automatischen Systemen Einfluss zu nehmen.


Die Gritzner habe ich trotzdem behalten. Als sich später die Zusammenarbeit mit dem Concept Store „Zamgwürfed“ entwickelte und wir dort auch Nähkurse anboten, habe ich sie in die Wartung gegeben. Der Greifer wurde getauscht und die Maschine technisch überholt – heute ist sie wieder in Nähkursen im Einsatz und näht zuverlässig, wenn man sie richtig behandelt.



Vom Taschenfrust über Pfaff zur Bernina – mein Weg zur starken Nähmaschine


Mit der Brother Nähmaschine war ich im Großen und Ganzen zufrieden, aber irgendwann wurde klar: Für Taschenprojekte reicht sie einfach nicht aus. Gerade bei dicken Lagen, mehreren Stoffschichten oder Gurtband fehlte es an Kraft und Präzision.

Ich bin jemand, der sich gern beliest –

ich durchforste Erfahrungsberichte, frage in Nähgruppen nach und höre genau hin, wenn andere ihre Maschinen bewerten. Und immer wieder kam da ein Name: Pfaff.


Also zog eine Pfaff expression 710 bei mir ein.

Damit war mein Budget erstmal ausgereizt.

Mit ihr war ich eigentlich lange Zeit zufrieden. Sie nähte sauber, ließ sich gut führen und war angenehm im Handling. Aber auch hier: Taschen, dicke Stellen, da war Schluss.

Ich musste schieben, ziehen, das Handrad kam öfter zum Einsatz – was an sich kein Problem ist. Aber wenn man richtig Kraft braucht, weil die Maschine Stiche auslässt, dann stimmt einfach was nicht.

Ich habe verschiedene Nadeln probiert, Einstellungen verändert, alles, was ich wusste – denn zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir bereits einen gewissen Erfahrungsschatz erarbeitet. Aber es änderte nichts: Die Pfaff 710 schaffte dicke Lagen einfach nicht zuverlässig.


Und so wurde nach und nach eine Begehrlichkeit geweckt: Bernina.

In den Nähgruppen wurde sie immer wieder genannt, fast schon ehrfürchtig.

Schweizer Präzision, kraftvoll, technisch durchdacht.

Und ich habe wieder recherchiert, verglichen, überlegt – und letztendlich wurde es die Bernina 770 QE.



Covermaschinen & erste Strandkleider – mein Einstieg ins Covern


Zwischendurch zog auch meine erste Coverstitch-Maschine ein: die Babylock BLCS.

Eine tolle Maschine mit sehr guten Coverergebnissen, aber auch hier gab es ein Problem, das ich schon von der Enlighten kannte: der kleine Durchlass.

Ich hatte gerade begonnen, Strandkleider für die Kinder zu nähen und wollte die Kapuzen covern. Aber das war ein einziges Gefrickel.

Trotz allem: Die Maschine nähte wunderschön, und auch hier halfen mir die Kurse von Courleys, die mir den Umgang mit der Technik deutlich erleichterten.


Leider kam es zu einem Anwendungsfehler: Ich habe ein dekoratives Effektgarn durch die Lufteinfädelung geschickt – und das dort nichts verloren hat. Danach ging gar nichts mehr, die BLCS musste in die Reparatur.


Da ich aber unbedingt die Strandkleider für den anstehenden Urlaub fertigstellen wollte, habe ich mir kurzerhand eine zweite Covermaschine besorgt: die Janome CoverPro 2000 CPX.

Mit ihr habe ich das Projekt erfolgreich beendet – aber ich muss sagen: Im Vergleich zur BLCS war sie deutlich schwieriger einzustellen. Die BLCS war wirklich unkompliziert, was das betrifft.


Als die Babylock wieder zurück war, wanderte die Janome erstmal ins Regal. Aber sie bleibt – wie so viele Maschinen – Teil meiner Geschichte.

Sie bleibt als Ersatzmaschine und auch für Nähkurse.



Mein Maschinenpark heute – Erfahrung trifft Technik


Mit der Zeit verändert sich nicht nur das Können, sondern auch der Anspruch. Und genau deshalb ist heute mein Maschinenpark deutlich vielseitiger und technisch hochwertiger aufgestellt als früher.

Das Herzstück in meinem Atelier ist inzwischen die Bernina 770 QE – eine Maschine, die Kraft, Präzision und viele durchdachte Details vereint. Aber auch hier gilt: Man muss sie verstehen wollen.


Die 770 QE arbeitet mit dem modernen B9-Greifer, einem hochwertigen Greifersystem aus Metall, das präzise, leise und für eine Stichbreite von bis zu 9 mm ausgelegt ist. Er vereint die Vorteile des klassischen CB-Greifers, den Bernina viele Jahre verwendet hat, mit denen eines Rundlaufgreifers.

Im Unterschied dazu verwenden viele andere Hersteller – wie Brother oder Pfaff – den horizontalen Greifer, bei dem der Unterfaden flach unter der Stichplatte liegt. Diese Systeme sind oft etwas einfacher aufgebaut und funktionieren grundsätzlich gut – allerdings ist das Stichbild auf der Unterseite häufig nicht ganz identisch mit der Oberseite.

Genau das war auch etwas, das mich bei meiner Pfaff expression 710 dauerhaft gestört hat. Dieser minimale Verzug beim Stichbild mag für viele kein Thema sein – ich persönlich finde ihn auf Dauer unbefriedigend.


Ein echter Vorteil der Bernina 770 QE ist neben dem B9-Greifer das Jumbo-Spulensystem. Diese Spulen fassen bis zu 70 % mehr Unterfaden als herkömmliche Spulen und sind in vielen Bernina-Modellen der 4er-, 5er-, 7er- und 8er-Serie integriert – darunter Maschinen wie die 435, 480, 540, 570 QE (ab 2018) und natürlich die gesamte 7er-Reihe inklusive der 770 QE.

Vor allem beim Sticken ist das ein riesiger Vorteil: Man muss viel seltener den Unterfaden wechseln, was den Arbeitsfluss verbessert und deutlich Zeit spart. Auch das Einsetzen ist komfortabel, da die Spule von vorne eingelegt wird.


Übrigens ist die Bernina 770 QE auch ein kleines bisschen eine Diva.

Sie will regelmäßig gepflegt werden – und das nehme ich auch ernst. Ich reinige und öle sie jedes Mal, bevor ein Nähtag beginnt, und manchmal muss ich sie sogar zwischendurch nochmal ölen. Ich glaube fast, meine ist ein besonders durstiges Exemplar.


Was das Thema Garn betrifft: Ich verwende grundsätzlich nur hochwertiges Nähgarn – kein Billiggarn. Und damit kommt sie wunderbar klar. Sie nimmt wirklich jedes Garn, das ich ihr gebe, problemlos. Keine Zickereien, keine Aussetzer.

Wenn man sie also gut behandelt, mit Sorgfalt und Qualität, dann näht sie präzise, gleichmäßig und mit einer Ruhe und Genauigkeit, die einfach begeistert.

Ich habe mich an ihren Charakter gewöhnt – und genau das schätze ich an ihr. Sie verzeiht nicht alles, aber sie belohnt einen dafür, wenn man ihr gibt, was sie braucht.


Übrigens: Ich habe die Bernina 770 QE zunächst ohne Stickmodul gekauft. Das Sticken war für mich anfangs kein großes Thema – bis ich wieder über die Courleys-Kurse gestolpert bin.

Nach und nach hat mich die Faszination gepackt. Und als ich erfuhr, dass das passende Stickmodul mit meiner Maschine kompatibel ist, habe ich es mir schließlich dazu gekauft.

Auch das war ein neuer Lernprozess – und nicht unbedingt ein einfacher.

Denn beim Sticken kommt es auf viele Details an: das richtige Stickvlies, die Wahl des Stickmotivs, die Fadenspannung, die Stickgeschwindigkeit, das Zusammenspiel von Stoffart, Nadelwahl und Motivdichte – all das muss zusammenpassen, damit das Ergebnis überzeugt.

Aber ich habe mich reingearbeitet. Dank wem? Ich denke, ihr wisst es schon;)

Heute sticke ich regelmäßig und gern – und ich würde sagen: Ich beherrsche es inzwischen wirklich gut. Die Stickleidenschaft war also nicht geplant, aber sie hat sich ganz natürlich

entwickelt.



Juki TL-2200 QVP Mini – das robuste Pendant zur Diva


Die Juki TL-2200 QVP Mini zog bei mir ein, als ich angefangen habe, Notebook- und Tablettaschen zu nähen.

Taschen nähe ich schon lange, aber bei diesen speziellen Modellen kommen oft extrem viele Materialschichten zusammen. Und auch wenn meine Bernina 770 QE das problemlos meistert – sie stößt nicht an ihre Grenzen, sie macht das – habe ich mit der Juki einfach eine Maschine, bei der es leichter geht.


Das liegt vor allem am schmalen Geradstichfuß, der bei dicken, unübersichtlichen Stellen ein echter Vorteil ist. Und ja – sie ist dafür gebaut. Da muss man nicht viel überlegen oder aufpassen. Sie geht einfach drüber.


Vielleicht ist es auch ein bisschen emotional – denn die Bernina ist mein Baby, mein Herzstück, und mit ihr arbeite ich sehr bewusst. Ich weiß, sie hält das aus, aber trotzdem möchte ich sie nicht unnötig belasten. Die Juki dagegen ist mein robustes Arbeitstier – und genau dafür liebe ich sie.


Sie ist komplett aus Metall, was man beim Nähen merkt – und auch dann, wenn man sie mal eben von A nach B tragen will.

Wie alle Maschinen mit dieser Bauweise will sie regelmäßig gereinigt und geölt werden – aber das gehört einfach dazu.

Dafür liefert sie kraftvolle, präzise Geradstiche – und zwar ohne viel Aufhebens. Zuverlässig, schnell (wenn man will) und immer bereit, einfach durchzuziehen.



Von der Nähmaschine zur Overlock – warum es die Bernina L 860 wurde


Nachdem ich mit der Bernina 770 QE so unglaublich gute Erfahrungen gemacht hatte, war für mich klar: Wenn ich irgendwann eine neue Overlockmaschine anschaffe, dann soll sie das gleiche Maß an Präzision, Zuverlässigkeit und Verarbeitung mitbringen.

Ich liebe diese Maschine wirklich – nicht nur wegen ihrer Leistung, sondern auch, weil sie sich durchdacht bedienen lässt. Und so entstand nach und nach der Wunsch nach einer größeren, kompakteren und einfach komfortableren Overlock, denn meine Babylock Enlighten war zwar stark, aber durch ihren kleinen Durchlass oft einfach zu unpraktisch – gerade bei größeren Nähprojekten oder umfangreichen Stofflagen.


Nach intensiver Recherche – und wie immer auch nach ein paar Runden in diversen Nähgruppen – fiel meine Wahl auf die Bernina L 860.


Und was soll ich sagen: Diese Overlockmaschine ist wirklich eine Klasse für sich. Besonders hervorheben möchte ich den integrierten Stoff- und Stichberater. Die Bedienung ist fast schon selbsterklärend: Man wählt auf dem Touchscreen einfach den Stofftyp – ob Webware, Jersey, Walk, Jeans oder ein anderes Material – und entscheidet sich dann für die gewünschte Stichart. Die Maschine schlägt daraufhin automatisch die passenden Einstellungen vor und stellt sich entsprechend ein.


Natürlich gilt auch hier: Eine Probenaht ist Pflicht. Denn jedes Projekt ist anders – je nach Garn, Stoffdicke oder Greiferfaden kann es kleine Anpassungen brauchen.

Gerade bei speziellen Garnen wie Bauschgarn oder besonders feinen oder dicken Stoffen lohnt es sich, noch mal nachzuschauen und gegebenenfalls manuell zu optimieren.

Aber insgesamt nimmt einem die Maschine unglaublich viel ab und bietet dabei trotzdem volle Kontrolle, wenn man sie braucht.


Was ich an der L 860 besonders liebe: Sie geht durch alles. Bisher hat sie alles genäht, was ich ihr unter den Nähfuß gelegt habe – und zwar ohne Murren. Sie läuft ruhig, sauber, präzise. Genau so stelle ich mir verlässliche Technik im Atelier vor.


Babylock Euphoria – meine Covermaschine mit Power und Spielraum


Nach mehreren Jahren mit meiner ersten Covermaschine – der Babylock BLCS – war irgendwann klar: Ich brauche mehr Platz, mehr Komfort und eine noch stärkere Maschine. Die Babylock Euphoria war da für mich die logische Weiterentwicklung.


Ich mag die Euphoria wirklich sehr. Sie hat einen großen Durchlass, was das Arbeiten insgesamt deutlich angenehmer macht – gerade im Vergleich zur BLCS. Auch der Umgang mit größeren Stoffmengen ist dadurch einfach besser zu handhaben.


Oft heißt es, die Euphoria „näht alles ohne Einstellungen“. Das stimmt – wie so oft – nur bedingt.

Natürlich funktioniert sie out of the box sehr gut. Aber wer den Anspruch hat, perfekte Covernähte zu erzielen, sollte sich trotzdem mit den Feineinstellungen beschäftigen.

Denn wie bei der Overlock oder der Nähmaschine gilt: Es kommt immer auf das Zusammenspiel von Stoff, Garn, Nadel und Stichlänge an.


Die Fadenspannung lässt sich an der Euphoria sowohl für die Nadeln als auch für den Greifer individuell einstellen – und das sollte man auch nutzen. Gerade bei besonderen Materialien oder wenn man mit Bauschgarn, Ziergarnen oder besonders elastischen Stoffen arbeitet, kann eine kleine Anpassung einen großen Unterschied machen.


Ich habe bisher alles gecovert, was ich unter den Nähfuß gelegt habe – die Euphoria hat mich bislang nicht im Stich gelassen.


Brother Stellaire – wenn Sticken zur Hauptsache wird


Der Wunsch nach einer separaten Stickmaschine kam mit der Zeit ganz automatisch. Ich hatte immer öfter parallel Näh- und Stickaufträge – und irgendwann wurde klar: Ich brauche eine zweite Maschine, die einfach nebenher laufen kann.

Wie so oft habe ich mich auch hier wieder ausführlich belesen, vergleichen und in Näh- und Stickgruppen umgehört. Schließlich habe ich mich für die Brother Stellaire entschieden – genauer gesagt für die Innov-is XE2.


Für meine Anforderungen ist sie völlig ausreichend. Natürlich gibt es High-End-Modelle, sogar Mehrnadel-Stickmaschinen – aber weder war das aktuell mein Budget, noch sehe ich im Moment die Notwendigkeit. Die Stellaire macht genau das, was ich brauche – und das sehr zuverlässig.


Manchmal lasse ich tatsächlich beide Maschinen sticken: die Bernina mit Stickmodul und die Stellaire, wenn es größere Aufträge sind. Und auch in solchen Situationen überzeugt mich die Brother-Maschine immer wieder aufs Neue.


Sie bietet einen großen Stickbereich von 360 × 240 mm, was gerade für größere Motive oder personalisierte Designs ideal ist. Dazu kommt das große 10,1-Zoll-Touchdisplay, das eine intuitive Bedienung ermöglicht.

Auch die WLAN-Funktion finde ich praktisch – zum Beispiel in Verbindung mit Artspira oder My Design Spap, wenn es mal schnell gehen soll oder ich etwas direkt vom Handy auf die Maschine übertragen möchte.


Was ich besonders schätze, ist die Präzision. Die Stickbilder sind sauber und klar, die Platzierung funktioniert zuverlässig, und die Maschine lässt sich leicht bedienen – auch bei komplexeren Motiven.

Ich arbeite inzwischen regelmäßig mit ihr und bin rundum zufrieden. Die Brother Stellaire ergänzt meinen Maschinenpark perfekt – effizient, kreativ und zuverlässig.


Unverzichtbare Helfer – kleine Werkzeuge, große Wirkung


Neben den Maschinen sind es oft die kleinen Dinge, die im Nähalltag den größten Unterschied machen. Über die Jahre habe ich mir eine Ausstattung aufgebaut, die für mich heute einfach unverzichtbar ist – weil sie mir Zeit spart, Genauigkeit ermöglicht und das Arbeiten angenehmer macht.


Ganz vorne dabei: meine A0-Schneidematte.

Ich arbeite sehr viel mit dem Rollschneider, und ohne eine wirklich große, stabile Schneideunterlage würde das nicht funktionieren. Das exakte Zuschneiden ist für mich ein entscheidender Schritt, und mit dem Rollschneider bin ich inzwischen deutlich präziser (und schneller) als mit der Schere – auch wenn ich natürlich Stoffscheren in verschiedenen Größen besitze und nutze. Je nach Stoff und Projekt ist beides hilfreich.


Ebenfalls immer im Einsatz: Stoffklammern, Stecknadeln, Maßbänder und eine ganze Sammlung an Markierhilfen – von Trickmarkern über Kreide bis hin zum Nahtroller. Letzterer ist übrigens ein richtig geniales Tool, wenn man z. B. einen Bruch oder eine Nahtlinie markieren will, Nahtzugaben auseinander legen will, aber gerade nicht bügeln möchte oder kann.


Auch bei den Linealen setze ich auf Vielfalt. Ob Saumlineal, Zentimetermaß, meine geliebten Patchworklineale oder gebogene Kurvenlineale – je nach Schnitt und Material greife ich zu dem, was gerade passt.

Was auch immer griffbereit liegt: Vlieseinlagen. Ich verwende sie nicht nur zum Verstärken von Kleidung, sondern natürlich auch im Stickbereich – hier kommt einiges zusammen: Stickvlies, Bügelflies, wasserlösliche Folien, Reißvliese, je nach Stoff und Motiv.

Beim Covern sind wasserlösliche Folien ebenfalls eine große Hilfe – gerade bei feinen Materialien.


Natürlich gibt es noch viele weitere Hilfsmittel, die mir im Moment vielleicht gar nicht einfallen – und genau das zeigt, wie individuell dieser Bereich ist.

Jede:r wächst mit dem, was sie oder er näht – und genauso wächst auch die persönliche Ausstattung mit. Wer viele Taschen näht, wird ganz andere Dinge brauchen als jemand, der sich auf Kleidung spezialisiert hat.

Für Taschen nutze ich z. B. regelmäßig Decovil, Style-Vil, Schabrackeneinlagen und ähnliche Verstärkungen. In der Kleidungsherstellung greife ich eher zu dehnbaren Bügeleinlagen, Formbändern oder weichen Vliesvarianten.


Was wirklich gebraucht wird, merkt man mit der Zeit ganz von allein – und das ist vielleicht auch das Schönste an der eigenen Nähreise.


„Man wächst mit jedem Projekt – und die Ausstattung wächst mit. Nicht alles muss sofort perfekt sein. Aber alles darf sich entwickeln.“

Und genau so war es auch bei mir. Ich bin ohne Plan gestartet, habe ausprobiert, geflucht, gelernt – und bin Schritt für Schritt hineingewachsen in das, was heute mein Nähalltag ist.

Ob günstige Einstiegsmaschine oder hochwertige Stickmaschine: Am Ende zählt nicht, was man hat, sondern was man daraus macht. Und wenn es dabei manchmal knirscht, hakt oder nicht so läuft wie geplant – dann ist das auch völlig okay. Denn das gehört genauso zum Wachsen dazu.


Und: Es braucht nicht immer die super teuren Maschinen, um gut nähen zu können. Wichtig ist, dass man mit seiner Maschine gut zurechtkommt – dass man weiß, was sie kann, und dass man Spaß an der Arbeit mit ihr hat.

Ich kann auch mit günstigeren Maschinen gute Ergebnisse erzielen. Es kommt auf das Verständnis, das Wissen und ein bisschen Geduld an. Und das Wichtigste ist und bleibt: die Freude am Nähen.


Wenn man gewerblich näht, möchte man natürlich perfekte Stücke abliefern. Sie sollen sich abheben, sie sollen besser verarbeitet sein als Industrieware. Und man hat nicht nur Ansprüche an das Ergebnis, sondern auch an sich selbst.

Ich war schon immer ein bisschen ein Nerd – und das werde ich wohl auch nicht mehr ablegen. Aber ich denke, genau das ist es, was mich ausmacht. In manchen Dingen ist es sogar ein Vorteil – denn wer sich mit Liebe ins Detail vertieft, schafft oft etwas Besonderes.


Ich hoffe, dieser Blogbeitrag inspiriert dich ein bisschen – vielleicht regt er dich auch zum Nachdenken an. Über deine Maschinen, deine Ausstattung, deine Ansprüche, deinen ganz eigenen Weg beim Nähen.


Bleib kreativ & näh dich glücklich,

liebe Grüße, deine Nadine



Alles, was ich hier erwähne, ist unbezahlte Werbung – aus echter Überzeugung.

Sowohl was die Maschinen betrifft, mit denen ich täglich arbeite, als auch die Courleys-Kurse, die definitiv einen großen Teil dazu beigetragen haben, dass ich heute da stehe, wo ich stehe.

 
 
 

3 comentarios

Obtuvo 0 de 5 estrellas.
Aún no hay calificaciones

Agrega una calificación
Invitado
02 jun
Obtuvo 5 de 5 estrellas.

Wie immer sehr schön geschrieben. Manchmal habe sogar ich mich in dem Beitrag gefunden.

Me gusta

Anja Oh
27 may
Obtuvo 5 de 5 estrellas.

Liebe Nadine,

der Beitrag ist wunderbar gelungen!

Deine Entwicklung ist toll beschrieben und in vielem entdecke ich mich selbst wieder.

Freue mich schon auf deinen nächsten Bericht.

Liebe Grüße…! 😀

Me gusta
Contestando a

Ach, wie schön – danke dir!

Ich freu mich sehr über deinen lieben Kommentar!

Gerade wenn sich andere in meiner Entwicklung wiederfinden, zeigt das, wie viele ähnliche Wege wir beim Nähen gehen.

Ich bin schon gespannt, was du zum nächsten Beitrag sagst!


Me gusta
bottom of page